Legasthenie
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Ihr Kind und Sie üben immer wieder vermehrt für die Schule – für den kommenden Test oder die nächste Arbeit – und trotzdem gelingt es Ihrem Kind nicht befriedigend abzuschneiden. Schnell wächst der Frust und die Unlust bei schulischen Aufgaben wird zur Tagesordnung. Spätestens jetzt kann das Familienleben gestört sein. Nachhilfe wird häufig als erstes ausprobiert und kann durchaus helfen. Was aber, wenn nicht? Ihr Kind ist weder faul, noch mangelt es ihm an Fähigkeiten!
Vielleicht gehört ihr Kind zu den Menschen, bei denen der Schreib-, Lese- oder Rechenlernprozess anders als bei anderen Gleichaltrigen verläuft und es gelingt ihm daher aus verschiedenen Gründen nicht, das Schreiben, Lesen oder Rechnen mit den üblichen Schulmethoden zu erlernen. Heute wird geschätzt, dass ca.15% der Weltbevölkerung legasthen veranlagt sind.
Pädagogische Definition für Schreib-, Lese- und Rechenprobleme bzw. Legasthenie und Dyskalkulie:
“Ein legasthener/dyskalkuler Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene/dyskalkule Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.”
Dr. Astrid Kopp-Duller, 1995
Legasthenie ist wohl ein wesentlich umfassenderes, komplizierteres, komplexeres Gebiet als das Wort auszudrücken vermag.
„Legasthene und dyskalkule Menschen haben eine besondere Informationsverarbeitung und dadurch bedingt eine besondere Lernfähigkeit, welche an die pädagogisch-didaktische Interventionsebene hohe Anforderungen stellt.“
Dr. Astrid Kopp-Duller, 2005